Jubiläumfeier Zehn Jahre Stiftung Europäische Schulen

Jubiläumsakt anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Europäisch-Humanistischen Bildungsstiftung: Bedeutung gemeinsamen bürgerlichen Engagements für die Europäischen Schulen hervorgehoben, Gründung von Absolventenvereinen angedacht.

Eingeleitet von einer modernen wie ansteckenden Interpretation von „Freude schöner Götterfunken“ durch den Kammerchor des Europäischen Gymnasiums feierte die Europäisch-Humanistische Bildungsstiftung am 7. September ihr zehnjähriges Jubiläum.

In ihrem Eröffnungsvortrag schilderte die Kuratoriumsvorsitzende und Stifterin Ulrike Dost lebensnah die von Enthusiasmus und hohem persönlichen Einsatz getragenen Gründungsjahre der Europäischen Schulen, Erfolge und Rückschläge, und die weitere Entwicklung. Sie hob den gemeinnützigen Charakter des Schulträgers hervor und beendete ihren Vortrag mit den Worten, dass all die von den Initiatoren der Europäischen Schulen investierte Kraft „für die Erfüllung unserer Sehnsüchte gedacht [waren]. Die Sehnsucht nach einer Schule, die neben hohem Fachwissen junge Menschen zu Menschen mit Anstand, Höflichkeit, Toleranz und Humanismus erziehen soll. Und das kostet neben viel Engagement von guten Lehrern, viel Zeit und Kraft, aber auch Geld, viel Geld. Auch heute noch. Und deshalb möchte ich Sie dazu motivieren nachzudenken, uns auch finanziell zu unterstützen. Und das geht sehr gut und vor allem sicher über die Europäisch-Humanistische Bildungsstiftung.“

Ulrike Dost

Im Anschluss ging der Vorstandsvorsitzende Harald Evers auf die Stiftung, ihre Funktionsweise sowie – unterlegt mit vielen Beispielen – die bislang geförderten Projekte und Ausgaben ein. Ein Augenmerk richtete er dabei auf die vier Förderbereiche Digitale Schule, Jugendtechnikklub / MINT, Schulpartnerschaften sowie Kunst und Kultur. „Schule ist ein Lebensraum, hier kommt die Gesellschaft zusammen, hier verbringen junge Menschen, unsere Kinder, prägende Lebensjahre, entfalten ihre Potenziale, erfahren Herzensbildung und erleben Gemeinschaft. Entscheidender Faktor für eine gute persönliche Entwicklung ist ein Überschuss an Gelegenheiten, sich auszuprobieren.“, so Harald Evers. Er appellierte an die Bürger und Unternehmen der Region, Eltern, Lehrer und Absolventen, sich stärker für das Thema Bildung einzusetzen, und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Er kündigte an, dass die Stiftung sich bei der angedachten Gründung von Absolventenvereinen engagiert einbringen werde.

Harald Evers

Nach seinem Vortrag moderierte er unter dem Motto „Denkwerkstatt Schule: Bildung vorwärts denken“ eine Diskussion mit den folgenden Podiumsgästen:

  • Fabian Berger, Mitglied der Geschäftsleitung der MUGLER AG,
  • Professor Dr. Thoralf Gebel, Professor für Innovationsmanagement an der Hochschule Mittweida,
  • Stephan Grünwald, Geschäftsführer Organisation der Europäischen Schulen,
  • Bert Hoffmann, Architekt und Geschäftsführer der Stifterin Bauconzept Ingenieure und Architekten und
  • Dr. Gerd Stiehler, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Trägers der Europäischen Schulen sowie Schulbuchautor.
v.l.n.r.: Bert Hoffmann, Stephan Grünwald, Dr. Gerd Stiehler, Fabian Berger, Professor Dr. Thoralf Gebel, Harald Evers

Eingangs berichteten die Podiumsgäste in sehr persönlichen Statements aus ihrer eigenen Schulzeit und über ihren weiteren Lebenslauf prägende Elemente. Die weitere Diskussion konzentrierte sich auf die Schnittstellen zwischen Schulen, Hochschulen und Unternehmen, die Bedeutung der MINT-Fächer, der Digitalisierung und des internationalen Austauschs. Das Publikum brachte sich intensiv in die Diskussion ein: So stellte etwa Herr Dr. Bui, Direktor der Vietnamesisch-Deutschen Wirtschaftsförderungsgesellschaft heraus, wie wichtig und erfolgreich der Jugendaustausch sei und wie an den Europäischen Schulen die Möglichkeit bestehe, kultur- und länderübergreifend lebenslange Freundschaften zu schließen. Konsens bestand zwischen den Podiumsgästen dahingehend, dass für ihr jeweiliges Fach brennende Lehrer möglichst vielfältige Gelegenheiten erhalten sollten, Kindern Erfahrungswissen zu vermitteln, dass Schüler aber auch zeitlichen Freiraum für ihre Selbstentfaltung benötigen und neben dem fachlichen Wissen insbesondere die Vermittlung von Sozialkompetenz ein Schlüssel erfolgreicher Schularbeit ist.

Nach Abschluss der Podiumsdiskussion tauschten sich die Anwesenden noch lange in vielen persönlichen Gesprächen zum Thema Bildung aus.

Der Kammerchor des Europäischen Gymnasiums Waldenburg umrahmte den Abend musikalisch und zog unter Leitung von Dagmar Hanf das Publikum mit sechs hochqualitativen Stücken in seinen Bann.

 

Fabian Berger über Kooperationen Schule – Wirtschaft:

Prof. Dr. Thoralf Gebel über die Kooperation von Schulen mit Hochschulen:

Stephan Grünwald über das zeitliche Korsett heutiger Schulen:

Bert Hoffmann über die Sinnhaftigkeit von Praktika:

Dr. Gerd Stiehler über die Einbeziehung von Praktikern in den Unterricht:

 

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